Eine Statistik aus dem Jahr 2011 zeigt auf, dass Menschen zwischen 40 und 49 Jahren am häufigsten von depressiven Verstimmungen betroffen sind. Dies entspricht der Altersdekade, in der die
hormonellen Umstellungen der Prä-und Perimenopause beginnen. Eine weitere Statistik aus demselben Jahr zeigt, dass Frauen doppelt so häufig unter Depressionen leiden wie Männer.
Beide wissenschaftlichen Erhebungen weisen auf einen Zusammenhang zwischen Wechseljahren und Depressionen hin.
Wie Hormone auf die Psyche einwirken und wodurch sich eine depressive Verstimmung äußert, sind zwei Bereiche, auf die ich näher eingehen möchte. Im Anschluss erhalten Sie einen Überblick über mögliche Lösungswege.
Große Veränderungen durch den Eintritt in die Wechseljahre
Gereizt, antriebslos, plötzlich nah am Wasser gebaut: In meiner Praxis erlebe ich immer wieder Frauen, die sich mit dem Eintritt in die Wechseljahre kaum mehr wiedererkennen. Häufig suchen Betroffene erst viel zu spät Hilfe. Sie haben an Lebensfreude verloren, fühlen sich kraftlos, können sich schwer konzentrieren und schaffen es kaum noch, ihren Tagesablauf zu organisieren.
Auch die Gesundheit kann darunter leiden. Typische Symptome für depressive Verstimmungen in der Menopause sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen und psychosomatisch bedingte Schmerzen, Gewichtsprobleme und Libidoverlust. Die allgemeine Erschöpfung beeinträchtigt zudem die Abwehrkräfte des Immunsystems.
Abnahme der Produktion von Progesteron und Östrogen
Depressionen sind sehr komplex und gelten als multifaktorielle Krankheit. Die häufigste Ursache für plötzliche Stimmungsschwankungen und typische Symptome der Wechseljahre liegt im massiven Umbau der weiblichen Hormone.
Progesteron wirkt entspannend, angstlösend und schlaffördernd, während Östrogene als stimmungsaufhellend bekannt sind. Sie sind eng über den Stoffwechsel mit dem Glückshormon Serotonin verknüpft. Die Produktion beider Hormone nimmt während der Wechseljahre immer weiter ab und muss sich über Jahre hinweg im Verbund mit anderen Hormonen wie Testosteron neu einpendeln.
Umbrüche in verschiedenen Lebensbereichen gleichzeitig
Eine Depression in den Wechseljahren ist nicht nur körperlich bedingt. Viele Frauen leiden unter dem vermeintlichen Verlust von Jugendlichkeit, entdecken erste sichtbare Anzeichen der Alterung und hadern damit, ihren Selbstwert neu zu definieren.
Der hormonelle Umbruch fällt meist in eine Phase des privaten Umbruchs, sich ändernder Lebensumstände: Die Kinder ziehen aus oder kommen in die Pubertät, die eigenen Eltern sind auf mehr Unterstützung angewiesen, hin zu intensiver Pflege, im Beruf werden nochmals entscheidende Weichen gestellt.
Was hilft bei Wechseljahresbeschwerden?
Für Betroffene ist es wichtig zu verstehen, dass eine depressive Verstimmung während der Wechseljahre eine Phase ist, die vorübergeht. Jede Frau erlebt sie auf ihre Weise. Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Beschwerden und Bedürfnisse zu artikulieren. Ihnen stehen verschiedene Behandlungen zur Verfügung.
Ein gesunder Lebensstil kann als solide Basis bereits viel bewirken. Dazu gehören ausreichend Schlaf, vollwertige Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und Entspannungstechniken. Ein positives Selbstbild ist ebenfalls von Bedeutung.
Wenn herkömmliche Methoden nicht weiterhelfen, stehen Ihnen mit der Einnahme von bioidentischen Hormonen, auch in Kombination mit speziellen Nährstoffpräparaten, hochwirksame Methoden zur Verfügung.
Der erste Schritt: Bestimmung der Hormonwerte
Zunächst sollte eine Laboranalyse des Blutbildes durchgeführt werden. Denn Östrogene, Progesteron, Hormone wie Serotonin, Melatonin sowie Schilddrüsenhormone wirken durch ihr komplexes Zusammenspiel auf Stoffwechsel und Psyche gleichermaßen ein und sind in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Basierend auf Ihrem individuellen Hormonstatus erhalten Sie passende Präparate, die in Zusammensetzung und Dosierung genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. In meiner Praxis berate ich Sie gerne dazu und habe für Ihre Anliegen stets ein offenes Ohr.