Demenz vorbeugen mit Östrogenen
Frauen erkranken häufiger an Demenz als Männer. Das kann nicht nur mit der längeren Lebenserwartung von Frauen erklärt werden. Denn bereits ab dem 65 Lebensjahr steigt das Risiko an Demenz zu erkranken besonders für Frauen deutlich an.
Mehr als die Hälfte der Frauen klagen in den Wechseljahren über Gedächtniseinbußen.
Durch den Östrogenmangel können kognitive Beeinträchtigungen wie Merkfähigkeitsstörungen und Konzentrationsstörungen entstehen. Untersuchungen haben festgestellt, dass der Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung nach der Menopause rascher fortschreiten kann. Mit dem Östrogenschwund finden Veränderungen zwischen den Nervenzellen des Gehirns statt. Der Östrogenmangel begünstigt das Fortschreiten der Demenz.
Nur 30 Prozent der Demenzerkrankungen sind erblich bedingt. Der Rest wird vom Lebensstil beeinflusst. Als Risikofaktoren für den Beginn einer Alzheimererkrankung zählen Hormonmangel, chronischer Stress und Entzündungsprozesse. Falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Gifte wie Blei und Quecksilber begünstigen den Ausbruch ebenfalls.
Zusammenhang zwischen Hormonen und Demenz
Studien haben gezeigt, dass ein Hormonmangel in den Gehirnzellen das Risiko für neurodegenerative Krankheiten deutlich erhöht. Bei verstorbenen Alzheimerpatientinnen wurde ein um bis zu 85 Prozent niedrigerer Östrogenspiegel nachgewiesen als bei gesunden Frauen.
Mit einer Blockierung der Östrogenproduktion bei Mäusen bildeten sich bei den Versuchstieren die für Alzheimer typischen Ablagerungen im Gehirn viel früher als bei Vergleichstieren.
Östrogen im Gehirn wirkt schützend auf die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Die typischen Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Stimmungsschwankungen werden alle vom Gehirn gesteuert. Durch die Änderung des Energiehaushalts in den Gehirnzellen kann es zu einer Unterversorgung kommen. Gehen Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn verloren, führt das zur Demenz.
Künstliche und natürliche Hormone
Studien haben untersucht, ob eine Östrogenersatztherapie die Nervenzellen im Gehirn schützt. Sie haben gezeigt, dass Östrogen bei der Erhaltung kognitiver Fähigkeiten helfen kann. Für die positive Wirkung ist der Therapiezeitpunkt ein entscheidender Faktor. Wurde mit der Östrogentherapie erst Jahre nach der Menopause begonnen, wirkte sich die Einnahme eher negativ aus.
Hormone werden in der modernen Medizin schon lange verwendet. Allerdings handelt es sich bei vielen Medikamenten nur um hormonähnliche Substanzen. Forschungsergebnisse zeigen, dass nicht nur der angestrebte Verjüngungseffekt ausbleibt, sondern sich auch das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöht. Zu diesen hormonartigen Medikamenten zählen beispielsweise die Antibabypille und die Hormonspirale.
Bei diesen Medikamenten handelt es sich nicht um bioidente Hormone, sondern um künstliche Hormone. Sie werden biochemisch verändert. Dadurch können sie nicht mehr als natürliche Hormone betrachtet werden. Medikamente mit hormoneller Nebenwirkung beschreibt die Produkte besser. Vielfach verursacht die Einnahme von künstlich veränderten Hormonen bedeutende Nebenwirkungen.
Bioidente Hormone hingegen sind gleich aufgebaut wie die natürlichen Hormonen im Körper. Bereits seit mehr als 70 Jahren werden bioidente Hormone bei den verschiedensten Beschwerden mit Erfolg angewandt. Bei richtiger Anwendung und Dosierung entfalten diese natürlichen bioidentischen Hormone die gleiche Wirkung wie die körpereigenen Hormone.
Wechseljahrbeschwerden wie Erschöpfungszustände und Schlafstörungen können mit bioidenten Hormonen ohne schädliche Nebenwirkungen behandelt werden. Die Dosierung entspricht der Menge, die vom Körper hergestellt wird. Eine individuelle Dosierung in der passenden Darreichungsform vermeidet schädliche Nebenwirkungen.
Die natürlichen Hormone bieten eine Möglichkeit, den Hormonrückgang, der ab dem 40. Lebensjahr auftritt, auszugleichen. Aber auch bioidentische Hormone sind Arzneimittel und bedürfen einer ärztlichen Verschreibung.
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Hilke (Montag, 26 Februar 2018 22:01)
Meine Mutter hat bis über 70 die Pille genommen und ist trotzdem an Demenz erkrankt. An Östrogenmangel kann es also nicht gelegen haben.